Eigene Wünsche und Bedürfnisse wahrnehmen und Grenzen setzen

Es ist wohl keine genetische Eigenschaft, dass Frauen von Natur aus Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft oder Mitgefühl wichtig finden. Frauen entwickeln häufig eine hohe Stresstoleranz, wenn es um Karriere und Kinder geht. Nein-Sagen ist für viele Frauen keine Option, wenn man Ja sagen könnte.

Zeit für Selbstfürsorge bleibt berufstätigen Frauen kaum. Viele Frauen wirken, als ob sie Beruf und Familie locker unter einen Hut bekommen. Beides bedeutet für Frauen Anerkennung. Hohe Anforderungen im Berufsleben und familiäre Pflichten verursachen daher gefühlt keinen Stress. Signale der Überforderung werden von Frauen nicht gerne zugegeben.

Stress ist keine Option

Fakt ist, dass wir nur über limitierte Energiereserven verfügen. Wer nicht rechtzeitig lernt, Grenzen zu setzen, landet im Dauerstress. Frauen müssen lernen, ihre Selbsteinschätzung den SOS-Statusmeldungen von Körper, Seele und Geist anzupassen. Doch allzu oft übergehen Frauen solche Notstands-Signale. Sie sehen sich in der Pflicht, anderen einen Gefallen zu tun.

Frauen neigen zur Selbstaufopferung. Gesunder Egoismus ist ihnen fremd. Stattdessen freuen sie sich, wenn ihre Hilfsbereitschaft gerühmt – und dann von manchen ausgenutzt wird. Viele Frauen wissen, dass sie Grenzen setzen müssten. Sie spüren, dass sie erschöpft und ausgelaugt sind. Doch Frauen nehmen die Nöte anderer Menschen oft wichtiger als die eigenen Befindlichkeiten.

Wenn das Nein-Sagen schwer fällt

Viele Frauen streben nach Harmonie. Sie möchten bei allen beliebt sein. Schon deswegen gilt eine positive Grundhaltung auch in stressreichen Zeiten als selbstverständlich. Hohe Einsatzbereitschaft zieht Lob und Anerkennung nach sich. Belastbar, flexibel und gut gelaunt zu sein, wird allseits erwartet.

Sich in Multitasking zu üben und stets ansprechbar zu sein – das sind Anforderungen, denen berufstätige Frauen sich anpassen müssen. Doch verbrauchte Energieressourcen müssen regeneriert werden. Die Erholung vom Stress gelingt andernfalls nicht mehr. Seinen Stresspegel nicht mehr wahrzunehmen oder zu überspielen, ist ein Zeichen unserer Zeit.

Die vielen Menschen, die wegen Burn-out in der Klinik landen, sprechen eine deutliche Sprache. Umso wichtiger ist es, Grenzen zu setzen. Es ist keine Schande, sich in Selbstfürsorge zu üben, wenn entsprechende Signale ein Innehalten nahelegen. Doch wenn sie sich im Nein-Sagen üben, fühlen viele Frauen sich schuldig. Sie fürchten, die Anerkennung ihres Umfeldes zu verlieren.

Grenzen setzen – und trotzdem beliebt sein?

Frauen möchten niemanden enttäuschen. Harmonie und Hilfsbereitschaft sind vielen Frauen wichtiger als Selbstschutz und gesunder Egoismus. Doch zu großer Anpassungsdrang und Überforderung machen am Ende krank. Wenn Sie sich gestresst und angesprochen fühlen, freue ich mich, wenn Sie sich über mein Kontaktformular melden!